Freudiges Wiedersehen nach Corona-Pause: BRK-Rettungshunde empfangen ihre Hundepaten
Wenn Hunde, die Leben retten, auf ihre Unterstützer treffen…ist die Freude groß. Zwei Jahre lang konnte das traditionelle Patentreffen der Rettungshundestaffel des BRK-Kreisverbandes Passau wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. „Es hat uns jedes Mal im Herzen wehgetan, die Treffen kurzfristig absagen zu müssen“, versicherte Staffelleiter Karl Deml. Das sollte keinesfalls erneut geschehen. Sicherheitshalber entschied sich die Staffel anstelle eines Termins im Herbst für einen Tag Mitte Juni. Bei strahlendem Sonnenschein begrüßten die Hundeführer mit ihren Vierbeinern zahlreiche Paten und Ehrengäste auf dem Trainingsgelände des Schäferhundeverein in der Passauer Innstadt.
Die Hundepaten tragen mit ihren finanziellen Beiträgen dazu bei, dass die Staffel ihre Arbeit machen kann. Beispielsweise wird die Einsatzausstattung der Hunde von den Spenden der Paten finanziert. Im Rahmen der Patentreffen bedankt sich die Staffel für diese wertvolle Hilfe und gibt einen Überblick über die Entwicklung der Rettungshundestaffel. Aktuell zählt die Staffel drei geprüfte Rettungshundeteams. Für Nachwuchs ist gesorgt: Neun Hunde durchlaufen mit ihren Frauchen und Herrchen die herausfordernde und zeitintensive Ausbildung. Doch wie genau werden die Spürnasen auf Einsätze vorbereitet? Diese Frage beantworteten die Hundeführer und ihre Vierbeiner bei kurzen Übungen. Beispielsweise zeigte die Staffel unterschiedliche Arten, wie ein Hund darauf aufmerksam macht, eine vermisste Person gefunden zu haben. Während Schäferhund Jimmy „verbellt“ und bei der Person bleibt, bis der Hundeführer eintrifft, arbeitet die Labrador Retriever-Hündin Runi nach der so genannten „Bringsel“-Methode. Dabei hängt das Bringsel um den Hals. Nach dem Auffinden der Person nimmt Runi das Bringsel ins Maul, läuft damit zurück zur Hundeführerin und bringt diese anschließend zur Auffindestelle. Beide Methoden führen im Ernstfall zum Ziel: Eine vermisste Person wird gefunden und kann aus ihrer Notlage gerettet werden. Die Paten belohnten die Hunde für ihre Leistung mit reichlich Applaus und dem ein oder anderem Leckerli.
Wie wertvoll die Arbeit der Rettungshundestaffel ist, stellten die Ehrengäste in kurzen Grußworten heraus. Walter Taubeneder, Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes Passau, dankte den Hundeführern für ihr unermüdliches Engagement. „Ich bin wirklich stolz darauf, dass es die Rettungshundestaffel in unserem Kreisverband gibt. Vor allem schätze ich den liebevollen Umgang der Hundeführer mit ihren Hunden“, betonte Taubeneder. Hans Koller, stellvertretender Passauer Landrat, stellte heraus, dass es den Bürgern oftmals nicht bewusst sei, welch großen Wert es hat, dass im Notfall Menschen – und Hunde – da sind, die helfen. Die hervorragende Arbeit der Staffel verdiene große Wertschätzung. Auch Andreas Rother, 2. Bürgermeister der Stadt Passau, zeigte sich davon überzeugt, dass die Rettungshundeteams der Gesellschaft einen wichtigen Dienst erweisen. „Euer Engagement ist weit mehr als ein Ehrenamt – es ist eine Berufung“, so Rother. BRK-Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Wöhnl betonte, wie viel Arbeit die Staffelmitglieder investieren. „Die Hunde müssen laufend ausgebildet und trainiert werden, damit sie ihren Job gut machen können“, so Wöhnl. Zahlen aus den vergangenen Jahren belegten diese Einschätzung. Demnach absolvierten die Staffelmitglieder laut Leiter Karl Deml seit dem letzten Patentreffen im Herbst 2019 rund 11.250 Ehrenamtsstunden. Im Jahr 2020 wurde die Staffel zu acht Einsätzen gerufen. 2021 waren es 24 Einsätze. Beispielsweise waren die Spürnasen an der Suche nach dem vermiss-ten achtjährigen Mädchen beteiligt, das im Oktober letzten Jahres in Tschechien nahe der bayerischen Grenze lebend aufgefunden werden konnte. Deml dankte der gesamten Staffel für den Einsatz und den Rückhalt in den vergangenen Monaten, die oftmals nicht leicht gewesen seien.
Das Patentreffen wurde zudem genutzt, um einige Würdigungen durchzuführen. Langjährige Paten wurden mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet und erhielten als Dank eine Tasse mit dem neu gestalteten Logo der Rettungshundestaffel. Bei dem Logo handelt es sich um eine Zeichnung der Hunde von Jungmitglied Lina Mayet, die gemeinsam mit ihrer Schwerster Lara das Patentreffen auch musikalisch begleitet hat. Daneben übergab Karl Deml zwei neuen Staffelmitgliedern ihre offizielle Aufnahmeurkunde. Drei Mitglieder wurden für ihre fünfjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Und schließlich wurde der Staffelleiter selbst geehrt. Weil das 15-jährige Jubiläum seiner Staffelleitung nicht offiziell begangen werden konnte, dankten die Staffelmitglieder Karl Deml nun im Rahmen des Patentreffens.