Bufdis mit Blaulicht und Martinshorn - BRK bietet Freiwilligendienst im Rettungsdienst an
"Es ist eine wirklich unvergessliche Zeit, mit ständig neuen Herausforderungen. Für mich ist das alles eine große Bereicherung." Johannes Hauff ist einer von derzeit vier Bufdis in der BRK-Rettungswache Vilshofen. Gemeinsam mit Franziska Günzel, Luisa Schürmann und Valentin Scheppke leistet er insgesamt ein Jahr lang Freiwilligendienst - mit Blaulicht und Martinshorn. "Der Bundesfreiwilligendienst im Rettungsdienst ist wirklich etwas Besonderes! Hier lernen die Jugendlichen, mit allen Situationen und Menschen umzugehen. Leider wissen viele aber gar nicht, dass es diese Möglichkeit gibt", sagt Wachleiter Rudi Sittinger. Natürlich müssten die Bufdis bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Ins kalte Wasser geschmissen wird aber niemand, die Bufdis werden langsam an ihre Aufgaben herangeführt. Zur Vorbereitung müssen sie zunächst die Rettungsdiensthelferausbildung absolvieren. "Einen Monat lang werden die wichtigsten Grundlagen in Theorie und Praxis eingeübt", so Sittinger. Zentral in dieser Zeit sei, insbesondere das Selbstvertrauen der Bufdis zu stärken. Intensiv würden sie auch auf den anschließenden Patientenkontakt vorbereitet. Denn bei den Einsätzen gehört zur Aufgabe der Bufdis nicht nur das Fahren des Krankentransportwagens, sondern auch die Unterstützung bei der Erstversorgung der Patienten. Doch Sittinger stellt klar: "Natürlich sind unsere Bufdis nie alleine unterwegs! Es ist immer ein erfahrener Kollege dabei." Gearbeitet wird grundsätzlich im Team - und das schätzen die derzeitigen Bufdis sehr. "Wir dürfen sehr viel machen und wir als Bufdis zählen nicht weniger als die anderen Teammitglieder. Wir sind völlig integriert und die Vertrauensbasis ist sehr gut", freut sich die 18-jährige Franziska. Ihre Mitstreiterin Luisa berichtet, warum sie sich für den Bundesfreiwilligendienst im Rettungsdienst entschieden hat. "Ich wollte ausprobieren, ob die Medizin grundsätzlich etwas für mich sein könnte. Und ich hatte mit meiner Vermutung recht", sagt sie. Nach ihrer Bufdi-Zeit möchte Luisa ein Medizinstudium beginnen und sich parallel dazu weiterhin ehrenamtlich im BRK-Rettungsdienst engagieren.
Im Laufe der Zeit werden die Bufdis "zu richtigen Profis", betont Wachleiter Sittinger. Sie haben nämlich die Möglichkeit, die Ausbildung zum Rettungssanitäter zu absolvieren, die insgesamt 520 Stunden umfasst. "Normalerweise muss diese Ausbildung in der Freizeit gemacht werden. Aber wir kommen den Bufdis hier entgegen und ermöglichen ihnen, sie im Rahmen ihres Freiwilligendienstes zu machen, wenn sie das möchten", so Sittinger. Der 22-jährige Gerhard Wilhelm beispielsweise hat diese Chance ergriffen. Er war erst Bufdi in der Vilshofener Rettungswache und überbrückt die Zeit bis zu seinem Medizinstudium nun als Rettungssanitäter. Dass aus einem Bundesfreiwilligendienstleistenden ein dauerhaftes Teammitglied wird, kommt öfter vor. "Immer wieder entstehen im Anschluss feste Anstellungsverhältnisse. Wir behalten unsere guten Leute natürlich gerne", so Wachleiter Sittinger.
Ab Ende August sollen neue Interessierte in die Fußstapfen der bisherigen Bufdis in der Rettungswache Vilshofen treten. Schon jetzt kann man sich bewerben. "Wer Interesse hat, kann einfach mal bei uns auf der Wache vorbeischauen. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Tag lang zum Reinschnuppern mitzufahren. Das geht ganz unbürokratisch", bietet Sittinger an. Interessierte müssen mindestens 18 Jahre alt sein und den Führerschein Klasse B besitzen. Auch andere Rettungswachen im BRK-Kreisverband Passau stellen bald wieder Bufdis im Rettungsdienst ein. Weitere Informationen gibt es bei Sandra Beck (Telefon 0851 9598973, Mail lrd@kvpassau.brk.de).