Helfen, aber sicher! Selbstverteidigungskurs für Retter bei der BRK-Bereitschaft Ruhstorf
Menschen in Notlagen beistehen, ihnen im Ernstfall sogar das Leben retten: Die ehren- und hauptamtlichen Mitglieder des BRK-Kreisverbandes Passau sind tagtäglich und rund um die Uhr für ihre Mitbürger im Einsatz. Gerade im Rettungsdienst müssen sie immer wieder neue Herausforderungen bewältigen, um bei Unfällen oder anderen Katastrophen schnell und effizient Hilfe leisten zu können. „Gerade im Rettungsdienst sind unsere Helfer allerdings leider auch immer wieder mit Gewalt konfrontiert“, sagt Matthias Sentef, Leiter der BRK-Bereitschaft Ruhstorf. Er spricht von Beschimpfungen, Bedrohungen und tätlichen Angriffen. Als Beispiel verweist Sentef auf einen Vorfall im Sommer letzten Jahres. Im Rahmen eines Einsatzes hatte ein Mann eine Sanitäterin körperlich angegriffen.
Als Reaktion auf die Vorkommnisse hat die Bereitschaft Ruhstorf für ihre ehrenamtlichen Helfer einen Selbstverteidigungskurs organisiert. In Zusammenarbeit mit der Jiu-Jitsu Schule von Markus Widmann aus Pocking wurde ein vierstündiges Training angeboten. Wichtigster Bestandteil einer effektiven Selbstverteidigung ist die Deeskalation. Entsprechende Methoden wurden eingeübt. Neben theoretischen und rechtlichen Grundlagen zur situativen Selbstverteidigung und wichtigem Hintergrundwissen zur Konfliktvermeidung standen zudem praktische Übungen auf dem Kursplan. Die ehrenamtlichen Retter erlernten, wie sie angemessen auf bedrohliche, übergriffige und gewalttätige Angriffe reagieren können, um sich selbst zu schützen, sollten zuvor angewendete deeskalierende Maßnahmen keine Wirkung gezeigt haben. „Unsere Helfer sind hochengagiert und mit viel Herzblut bei der Sache. Dass sie im Einsatz derartigen Gefahren ausgesetzt werden, macht uns fassungslos. Mit dem Selbstverteidigungskurs möchten wir sie befähigen, Sicherheit im Umgang mit brenzligen Situationen zu erlangen“, sagt Sentef.
Die Bereitschaft bedankt sich bei den Sponsoren, die den ersten Durchlauf des Selbstverteidigungskurses mit finanziellen Zuschüssen unterstützt haben. Im Rahmen des laufenden Fort- und Weiterbildungsangebots, das fester Bestandteil der BRK-Arbeit ist, soll der Kurs regelmäßig allen aktiven Helfern angeboten werden. „Wir tragen Verantwortung für unsere Helfer. Mit dem Kurs möchten wir erreichen, dass sie künftig weiterhin helfen können – aber sicher!“, so Sentef abschließend.