Fit für Katastropheneinsätze: BRK-Kreisverband Passau probt mit Einsatzleitern den Ernstfall
Schwere Unfälle mit einer großen Anzahl von Verletzten, Schiffshavarien, Wohnhausbrände, Hochwasser- oder Schneekatastrophen – um bei Großschadensereignissen den betroffenen Personen schnellst- und bestmöglich helfen zu können, müssen alle Einsatzkräfte Hand in Hand arbeiten. Ein geordneter Ablauf ist zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung des Geschehens. „Die Führungskräfte, die das Vorgehen koordinieren, sind bei Vorfällen, die über das gewöhnliche Einsatzgeschehen hinausgehen, die Einsatzleiter Rettungsdienst (ELRD) und die Organisatorischen Leiter (OrgL). Ihr schnelles, strukturiertes Handeln entscheidet über den Verlauf des Einsatzes“, erklärt Klaus Achatz, Rettungsdienstleiter des BRK-Kreisverbandes Passau. Um die ehrenamtlich tätigen ELRD und OrgL in Stadt und Landkreis Passau zu unterstützen, bietet der Kreisverband regelmäßig „Führungssimulationstrainings“ an.
Erst kürzlich kamen 13 ELRD und OrgL des BRK und des Maltester Hilfsdienstes Passau zusammen, um gemeinsam den Ernstfall zu proben. Unter Anleitung von Referent René Rosenzweig aus Fürth wurden mehrere Szenarien nachgestellt. „Wie bei einem echten Einsatz kam es dabei auch zu Lageänderungen. Beispielsweise mussten die Teilnehmer darauf reagieren, dass anstelle von zunächst drei bis vier Verletzten nun mit 50 verletzten Personen zu rechnen war. Sie mussten schnell die richtigen Entscheidungen treffen“, führt Achatz aus. Dabei übernimmt der Einsatzleiter Rettungsdienst die Führung an der Einsatzstelle, wenn es bis zu zehn Verletzte gibt. Bei Einsätzen mit mehr als zehn Verletzten und außergewöhnlichen Großschadensereignissen mit erhöhtem Koordinationsbedarf wird der Organisatorische Leiter alarmiert, der dann gemeinsam mit einem Leitenden Notarzt die übergeordnete Sanitätseinsatzleitung innehat. „Das Zusammenspiel aller Beteiligten ist sehr wichtig. Deshalb müssen sich die Führungskräfte gut kennen und aufeinander eingestellt sein“, betont Achatz. Mit den regelmäßigen Führungssimulationstrainings biete der BRK-Kreisverband Passau den Einsatzkräften, die zu 100 Prozent ehrenamtlich ihren Dienst tun, eine Fortbildung auf sehr hohem Niveau an. „Diese Trainings sind sehr hilfreich für den Austausch und das Einüben der Vorgehensweise. Das kommt dann natürlich auch wieder der Bevölkerung in Stadt und Landkreis Passau zugute, weil unsere Einsatzleiter Rettungsdienst und die Organisatorischen Leiter bestmöglich vorbereitet sind“, stellt Achatz abschließend fest.