Einsatz an der Grenze der Belastbarkeit
Ehrenamtliche BRK-Helfer versorgen Flüchtlinge in Breitenberg
Breitenberg. Die kleine Gemeinde Breitenberg befindet sich bereits seit knapp drei Wochen in einer Art Ausnahmezustand. Der Flüchtlingszustrom über die österreichische Grenze reißt nicht ab. "An Spitzentagen kommen hier bis zu 1000 Flüchtlinge über die Grenze nach Breitenberg", beschreibt BRK-Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck die Situation. Vorsichtige Schätzungen belaufen sich auf bis zu 15.000 Menschen innerhalb der letzten drei Wochen - "eine enorm große Herausforderung."
Um den Einsatz der vielen zahlreichen Helferinnen und Helfer der BRK-Bereitschaften Breitenberg und Hauzenberg, aber auch von Polizei, Bundeswehr und den Anwohnern zu würdigen, haben der BRK-Kreisvorsitzende Walter Taubeneder und BRK-Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck die eingerichtete Station am Rande von Breitenberg besucht.
"Wir haben hier mittlerweile vier Zelte stehen in denen die Flüchtlinge unterkommen, bis sie mit Bussen weiter nach Deggendorf und Passau gebracht werden", erklärt BRK-Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Wöhnl. Alle Helfer seien ein eingespieltes Team und unterstützen sich gegenseitig. "Von uns sind mindestens immer zwei bis drei BRKler von früh bis spät in die Nacht hier an den Zelten, um die ankommenden Menschen zu empfangen", so Wöhnl weiter. "Die meisten sind wirklich dankbar, wenn wir sie mit Obst, Tee, Wasser, Milch und Keksen für die Kinder, von uns versorgt werden", erzählt ein Ehrenamtlicher. Man helfe wo man kann, dennoch stoße man langsam an die Grenze der eigenen Belastbarkeit. Auch die Kommunikation sei nicht immer einfach. Allerdings: "Einigen blickt man in die Augen und sieht, dass sie einen harten Weg hinter sich haben. Vor allem wenn hier Familien mit kleinen Kindern ankommen, die teilweise dann auch kräftig weinen, lässt einen das nicht kalt", beschreibt eine BRKlerin weiter.
"Der Einsatz aller Helfer hier vor Ort ist unbeschreiblich", betont der BRK-Kreisvorsitzende Walter Taubeneder. Vor allem die Hilfe und das Engagement der vielen Ehrenamtlichen berühre ihn. "In diesen schwierigen Zeiten sieht man, dass auf das BRK Verlass ist. Wir sind da, wenn man uns braucht und das macht mich sehr stolz."
Noch bis Samstag werden das BRK, Polizei und Bundeswehr am Standort Breitenberg im Einsatz sein, dann werde man nach Wegscheid umziehen. "Österreich leitet des Zustrom dann um, so dass wir ab dem Wochenende in Wegscheid bereitstehen werden", so Kurzböck.