BRK-Blindenreport: Hörzeitung bleibt wichtiges Medium für Sehbehinderte und Blinde
Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr investieren die ehrenamtlichen Sprecher des Blindenreports im BRK-Kreisverband Passau viel Zeit und Herzblut, um für Sehbehinderte und Blinde eine ansprechende Hörzeitung zu produzieren. Seit der Gründung vor mehr als 35 Jahren hat die Medienlandschaft allerdings einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Zeit für eine Analyse der aktuellen Situation: Wo stehen Hörzeitungen wie der BRK-Blindenreport heute?
Zur Beantwortung dieser Frage hat Gründer und Leiter Walter Hengstberger ein Treffen mit Walter Bichlmeier, niederbayerischer Bezirksgruppenleiter des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds, organisiert. Bichlmeier zweifelt keineswegs an der Berechtigung der Hörzeitung. „Ich halte den Blindenreport nach wie vor für bedeutsam. Für die Personen, die das Angebot nutzen, ist es außerordentlich wichtig.“ Natürlich würden sich viele sehbehinderte und blinde Menschen beispielsweise auch im Internet informieren. Oftmals würden aber technische Barrieren auftauchen. „Es gibt viele, die mit moderner Technik nichts am Hut haben und mit einer CD viel besser zurechtkommen“, betonte Bichlmeier.
Seine Worte bestärkten die ehrenamtlichen Sprecher, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen. „Pro Sendung kommen für die einzelnen Teams insgesamt etwa 25 bis 30 Stunden Arbeit zusammen. Wir betreiben also einen gewissen Aufwand. Natürlich wollen wir wissen, ob es für die Hörzeitung weiterhin Bedarf gibt“, sagte beispielsweise Teamleiter Jürgen Karl. Im Zuge der Corona-Krise seien zuletzt keine Hörertreffen möglich gewesen, so dass es auch kaum direktes Feedback von Seiten der Zielgruppe gegeben hatte. „Zu hören, dass der Blindenbund großen Wert darauflegt, dass unsere Hörzeitung weiterbesteht, ist für uns ein deutliches Signal und eine wichtige Motivation“, so Karl weiter.
Einig war man sich auch in der Frage, dass der Blindenreport vor allem die Aufgabe hat, die Hörer über wichtige Nachrichten aus ihrer Heimat zu informieren. Die lokalen Informationen stammen aus den Ausgaben der Passauer Neuen Presse. Die Helfer wählen Artikel aus, bereiten diese für die Hörer auf und vertonen sie. So ermöglichen sie sehbehinderten und blinden Menschen einen direkten Zugang zu wichtigen und wissenswerten Lokalnachrichten aus der Region.
Im Zuge des Treffens wurde zudem beleuchtet, was es braucht, damit der Blindenreport auch künftig erfolgreich fortgesetzt werden kann. Neben technischen Weiterentwicklungen ist für Leiter Walter Hengstberger vor allem die Gewinnung von Sprechernachwuchs ein zentraler Faktor. Hengstberger ist davon überzeugt, dass ein Engagement beim Blindenreport gerade für Ruheständler, die auf der Suche nach einem sinnerfüllten Ehrenamt sind, eine gute Möglichkeit sein kann. „Ein großer Vorteil ist bei uns, dass der Zeitaufwand planbar ist. Wir arbeiten in Teams und die Teams wechseln wöchentlich. Das bedeutet, dass jeder Sprecher einmal im Monat an der Reihe ist“, so Hengstberger. Während bei einem Treffen unter der Woche eine erste Vorauswahl der Artikel getroffen wird, erfolgt Samstagvormittag im BRK-Haus in Passau die Aufzeichnung der Sprachaufnahmen. Wer Interesse hat, sich beim BRK-Blindenreport zu engagieren, kann sich direkt mit Walter Hengstberger in Verbindung setzen: Telefon 0851/36531 oder E-Mail hengstberger@kvpassau.brk.de