Ausbildungsstart für die Lebensretter von morgen: BRK-Kreisverband Passau bildet zehn künftige Notfallsanitäter aus
Die Freude beim BRK-Kreisverband Passau ist groß: Zum 1. Oktober 2023 haben zehn junge Menschen ihre Ausbildung zum Notfallsanitäter begonnen. In den kommenden drei Jahren werden sie sich das nötige Wissen erarbeiten, um Personen in Notlagen helfen und ihnen sogar das Leben retten zu können. Damit liegt auf der Hand: Auf die angehenden Notfallsanitäter wartet eine spannende, zugleich aber sehr fordernde Zeit. „Die duale Ausbildung umfasst zum einen 1920 Stunden an der Berufsfachschule. Hier geht es vorwiegend um die Theorie“, kündigte Praxisanleiter Andreas Kronawitter an, der als Koordinator die Auszubildenden begleitet. Daneben absolvieren die Azubis 1920 Stunden an einer der acht Lehrrettungswachen im BRK-Kreisverband Passau. Zum Praxisteil zählen darüber hinaus 720 Stunden an einem Klinikum. Das schärft den ganzheitlichen Blick. „So lernen die Auszubildenden, wie es mit einem Patienten weitergeht, sobald er von uns in die Klinik gebracht wurde“, so Kronawitter. Mit dem Bestehen der Abschlussprüfung werden schließlich aus Auszubildenden Fachkräfte, die für das BRK unerlässlich sind, um effektiv helfen zu können.
Walter Taubeneder, Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes Passau, versicherte dem Nachwuchs: „Auf euch wird gewartet! Niemand muss sich Sorgen wegen der Zeit nach der Ausbildung machen. Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte wie euch!“ Zudem verwies er auf einen weiteren wichtigen Aspekt: Neben dem Know-how brauche es bei diesem Beruf allem voran viel Herz, weil Notfallsanitäter in der Regel mit Menschen in Verbindung stehen, die sich in schwierigen Situationen befinden. Er dankte den neuen Azubis, dass sie sich für das BRK als Ausbildungsbetrieb entschieden haben. Diesem Dank schloss sich Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck an. Nicht ohne Stolz verkündete er, dass mit zehn Auszubildenden zum Notfallsanitäter so viele wie nie beim BRK-Kreisverband ausgebildet werden. „Der Kreisverband Passau ist damit in Niederbayern und der Oberpfalz der größte Ausbildungsbetrieb für angehende Notfallsanitäter“, so Kurzböck. Zudem begrüßte er ausdrücklich einen weiteren Azubi in den Reihen des Roten Kreuzes: Neben den Notfallsanitäter-Azubis hat auch ein technischer Rettungssanitäter seine Ausbildung begonnen. Kurzböck ermunterte alle Auszubildenden, eng mit ihren neuen Kollegen zusammenzuarbeiten. „Eure Praxisanleiter stehen euch zur Seite. Darüber hinaus sind alle Kollegen bemüht, euch zu unterstützen. Alle können voneinander lernen. Dieser Zusammenhalt und diese gegenseitige Unterstützung zeichnen uns als BRK-Kreisverband Passau aus“, betonte Kurzböck.
Das können einige der neuen Azubis bereits aus eigener Erfahrung bestätigen. Maxi Langbauer aus Bad Griesbach beispielsweise hat bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr im Rettungsdienst absolviert und sich anschließend als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz engagiert. Um noch mehr Wissen zu erhalten, mehr Verantwortung übernehmen und somit auch noch besser helfen zu können, entschied er sich für die Ausbildung zum Notfallsanitäter. Er freut sich besonders auf die Arbeit im Team und die Abwechslung, die das Berufsbild automatisch bereithält. „Kein Tag ist wie der andere“, weiß der 23-Jährige. Diese „Ungewissheit“ stellt auch für Paula Heinzl den Reiz des Berufs dar. Sie hatte zunächst eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten absolviert und dabei über sich gelernt, dass sie großes Interesse am medizinischen Bereich mitbringt, aber mehr Abwechslung braucht. Die 21-Jährige kennt die ehrenamtliche Seite und das Berufsbild sehr gut. 2020 ließ sie sich bei der Bereitschaft Ruhstorf zur Rettungssanitäterin ausbilden. Ihre Botschaft: „Viele sagen, sie könnten diesen Job nicht machen. Doch man wächst mit seinen Aufgaben.“ Auch der 18-jährige Christoph Würzinger hat sich für die Ausbildung zum Notfallsanitäter entschieden. Ihm ist es wichtig, im Ernstfall anderen Menschen bestmöglich helfen zu können. „Nach einem Praktikum beim BRK habe ich sofort gewusst: Das passt!“, so Würzinger.
Im Gespräch mit den neuen Azubis war deutlich spürbar: Sie sind in Aufbruchsstimmung und bereit, ihren Vorgängern zu folgen. Sicher motivierte sie die Nachricht, dass wenige Tage vor ihrem Ausbildungsstart die Examensfeier fünf ehemaliger Azubis stattgefunden hatte. Im Fokus stand dabei allem voran Xaver Heßlinger von der Rettungswache Hauzenberg, der den drittbesten Abschluss der Schule vorweisen konnte. Der BRK-Kreisverband Passau hat alle fünf Absolventen in Festanstellung übernommen.